
Die eigenen Grenzen für sich selbst zu definieren, ist meiner Meinung nach keine Sache der schnellen Entscheidung, sondern ein Prozeß. Oftmals hat man viele Jahre oder auch vielleicht schon sein bisheriges Leben immer seine eigenen Grenzen ignoriert. So ist es nur natürlich, dass man das zuerst lernen muss.
Besonders empathische Menschen fällt gesunde Grenzen setzen, oft nicht so leicht. Dazu gehöre ich auch.
Ich musste auch lernen, meine eigenen Bedürfnisse als Wichtig einzustufen und nicht zu ignorieren.
Sich selbst zu verleugnen, kann die Gesundheit gefährden und sogar zu Depressionen führen.
Oftmals wurden uns als Kinder bestimmte Verhaltensmuster antrainiert oder auch vorgelebt!
Kinder sind bis zu dem ca. 6.-7. Lebensjahr sehr formbar und hinterfragen das Verhalten oder auch die Meinungen der Erwachsenen nicht, sie nehmen alles auf wie ein trockener Schwamm.
Als Erwachsener ist es an der Zeit diese Muster zu hinterfragen und wenn sie nicht mehr dienlich sind, auch zu verändern!
Wir sind keine Kinder mehr, die sich durch zurückhaltendes Verhalten Liebe und Zuneigung "erkaufen müssen"!
Wir sind jetzt erwachsen und in der Lage uns bewusst zu entscheiden!
Wie kann man seine Grenzen erkennen?
Wie so oft ist eine gute Intuition oder Bauchgefühl der entscheidende Hinweisgeber.
Fühlt sich etwas nicht gut an, dann ist es auch in den meisten Fällen nicht gut für dich.
Immer öfters auf sein Bauchgefühl zu hören ist der Anfang zu einem authentischen und befreiteren Leben.
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass der Mensch über 3 Gehirne verfügt:
Das Kopf-Hirn, das Bauch-Hirn und das Herz.
Dabei reagieren das Herz und das Bauch-Hirn viel schneller und sinnvoller aufgrund der Gefühle,
als das Kopf-Hirn (Verstand) aufgrund unserer früheren Erlebnisse und Erfahrungen.
Da das Wissen über die 3 Gehirne uns nicht in der Schule beigebraucht wurden, möchte ich diesem Thema noch mehr
Zeit widmen. Deshalb findest du dazu weitere interessante Informationen hier in diesem Kalender.
Wenn es sich nicht gut anfühlt, dann erlaube dir dich abzugrenzen und damit
- auch mal NEIN zu sagen, wenn dich jemand um einen Gefallen bittet
(eine Bitte, die man nicht ablehnen kann, ist eher ein Befehl!)
- dich gut um dich zu kümmern
(dies ist nicht egoistisch, sondern Selbstfürsorge!)
- dich auch mal laut zu verteidigen
(Manche Menschen verstehen nur laute und deutliche Worte!)
- dich von einer Gruppe zurückzuziehen, die dir nicht gut tut
(das kann auch durchaus die Familie betreffen, Mobbing in der oder durch die Familie kommt öfters vor
als man denkt. Ich habe da auch meine Erfahrung damit gemacht!)
- zu gehen, wenn dich jemand schlecht oder abwertend behandelt
(Du musst dir nichts gefallen lassen und kannst immer die Initiative ergreifen!)
- auf dein Bauchgefühl zu hören auch wenn das anderen nicht gefällt
(Du weißt am besten, was gut für dich ist!)
Kennst du das?
Dir fallen während eines Gesprächs nicht immer die passenden Worte ein um dich erfolgreich abzugrenzen?
Um dir dies zu erleichtern, habe ich hier Vorschläge für Abgrenzungs-Sätze aufgeschrieben.

Tipp:
Damit du angemessen reagieren kannst, spreche diese oder deine eigenen Abgrenzungssätze immer wieder laut vor dem Spiegel. Dann kannst du im Bedarfsfall leichter darauf zugreifen.
Mit diesen 6 Sätzen kannst du klar und deutlich, deine Grenzen aufzeigen
- Wenn du schlechte Laune hast, dann hat das nichts mit mir zu tun!
- So lasse ich nicht mit mir umgehen!
- Ich akzeptiere nicht, dass du so mit mir sprichst!
- Akzeptiere, dass ich so lebe, wie ich es für richtig halte!
- Ich habe ein Recht auf meine eigene Meinung, akzeptiere das!
- Du hast deine Meinung und ich meine.
- Wieso reagierst du so aggressiv? Bist du aggressiv?
- Ich mache das nicht gegen dich, sondern für mich!
Morgen erfährst du beim Impuls 2, weshalb uns das Abgrenzen oftmals schwerfällt!
Ich wünsche dir einen schönen Tag, bis morgen!
Brigitte